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„Man ist, was
man isst“
Ernährung in der TCM
Kennen Sie das?
November, Schmuddelwetter, Grippe-Zeit. Sie beschließen,
etwas für Ihre Abwehr zu tun und sich gesund zu ernähren:
Sie trinken frisch gepressten Zitronen- oder Orangensaft für
die Extraportion Vitamin C, zum Frühstüch essen Sie
Müsli mit Milch, mittags Gemüse und abends Salat. Und
Obst und Joghurt für den kleinen Hunger zwischendurch.
Trotzdem bekommen Sie eine Erkältung nach der anderen, sind
ständig müde, Sie fühlen sich wie ein nasser Sack.
Was haben Sie falsch gemacht?
Gar nichts, glaubt der Schulmediziner. So ziemlich alles, sagt
die Chinesische Medizin.
Das ist nur scheinbar ein Widerspruch. Die westliche
Ernährungslehre interessiert sich vor
allem für die Inhaltsstoffe
von Nahrungsmitteln, wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe.
In diesem Sinne haben Sie tatsächlich gesund gegessen. Nach
Chinesischer Auffassung aber leider zur falschen Zeit und in der
falschen Menge.
Die TCM
dagegen beurteilt Lebensmittel außer nach ihrem Geschmack,
nach ihrem Energie-(= Wärme-)Gehalt.
Ihre oben geschilderte Diät eignet sich perfekt für
einen Urlaubstag im Hochsommer – als Energiespender über
längere Zeit in nasskaltem Klima reicht sie aber nicht aus.
Zitrusfüchte und viele andere Obstsorten, Gemüse, Salat
und Milchprodukte zählen nämlich alle zur Kategorie
der kühlen bis kalten (erfrischenden) Lebensmittel. Wärme
ist Energie, bedeutet Kraft, die nötig ist, um unsere Lebens-
und Abwehrkraft für die besonderen Anforderungen der kalten
Jahreszeit zu stärken. Eine geeignetere Kost in diesem Sinne
wäre zum Bespiel morgens ein warmer Haferbrei gewesen, dazu
Tee, mittags kräftig gewürztes, rotes Fleisch wie Wild
oder Rind, abends eine warme Suppe. Auf Obst oder Gemüse
müssen Sie dabei keineswegs verzichten, wenn Sie sie in angemessener
Menge essen. Auch kann man „kalte“ Lebensmittel durch
ihre Zubereitungsart (Grillen/Kochen/Dünsten) oder durch
Zufügen von Gewürzen (im Winter z.B. Pfeffer, Curry,
Muskat, Zimt, Fenchel, Nelke) in ihrem Energiegehalt verändern.
Nach Auffassung der Chinesischen Diätetik kann über
die 5-Elemente-Lehre durch bestimmte Nahrungsmittel auch gezielt
einzelne Organfunktionen stärken. Die Hauptgeschmacksrichtungen
sauer-bitter-süß-scharf-salzig
werden dabei jeweils einem der 5
Elemente oder Wandlungsphasen zugeordnet.Eine
ausgewogene Mahlzeit für einen Gesunden sollte daher möglichst
alle Geschmacksrichtungen enthalten. (Die Feinschmecker unter
Ihnen wissen das schon lange...).
Auf den ersten Blick klingt das vielleicht fremd
und kompliziert für Sie. Aber es funktioniert gut –
und schmeckt. Auch in Deutschland findet die 5-Elemente-Küche
immer mehr Freunde. In jeder Buchhandlung gibt es inzwischen Bücher
zum Thema mit Tabellen und Rezepten.
Und keine Sorge: Sie müssen jetzt nicht
jeden Tag chinesisch essen, es geht auch sehr gut mit „deutschen“
Zutaten und Rezepten.
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