TCM =
Traditionelle Chinesische Medizin
Die Ursprünge der Chinesischen Medizin reichen
weit zurück – wahrscheinlich drei- bis viertausend
Jahre. Sie haben sich entwickelt aus der genauen Beobachtung des
Menschen und seiner natürlichen Umwelt. Im Wechsel der Jahreszeiten,
dem Lauf der Gestirne und den periodischen Veränderungen
der Natur versuchte man Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.
Im Laufe der Jahrtausende hat sich hieraus ein komplexes philosophisches
Erklärungsmodell entwickelt, das weit über die Medizin
hinaus reicht und die gesamte chinesische Kultur geprägt
hat.
Sicher sind Ihnen schon einmal zwei wichtige Begriffe aus diesem
Zusammenhang begegnet: Yin und Yang.
Ursprünglich bedeutete Yin „Schattenseite eines Berges“
und Yang „Sonnenseite eines Berges“.
Daraus hat sich ein generelles Entsprechungs-system
entwickelt: alle Dinge auf der Welt haben für die Chinesen
einen Yin- und einen Yang-Aspekt.
Dabei steht Yin
für |
und Yang für |
Nacht |
Tag |
kalt |
warm |
Wasser |
Feuer |
Ruhe |
Aktivität |
Substanz |
Energie |
weiblich |
männlich |
innen |
außen |
unten |
oben |
und so weiter.
Wichtig dabei: keiner der beiden
Pole ist besser oder schlechter.
Sie existieren nur miteinander
(ohne Licht kein Schatten),
sie gehen in einander über
(der Tag wird am Abend zur Nacht)
und sie bringen einander hervor: in jedem Yin steckt ein Yang
(sowie in jeder Frau auch männliche Charakterzüge schlummern).
Das Sinnbild dieser Zusammenhänge ist das uralte Symbol der
Monade:

Yin und Yang sollten in harmonischem Gleichgewicht
miteinander stehen.
Ist diese Harmonie gestört, kann Krankheit entstehen.
Ein weiterer wichtiger
Begriff aus der Chinesischen Medizin
ist der der 5 Wandlungsphasen
oder 5 Elemente (Holz-Feuer-Erde-Metall-Wasser).
Auch hier liegt eine Naturbeobachtung zugrunde:
Dinge stehen miteinander in Zusammenhang und laufen periodisch
ab:
Wasser ernährt Pflanzen und Bäume (Holz),
Holz verbrennt im Feuer zu Asche,
Asche wird zu Erde, Erde enthält Erze (Metall),
an Metall kondensiert Wasser, usw., der Zyklus
schließt sich wieder. Der Zyklus kann aber auch anders ablaufen
und jeweils ein Element überspringen: Wasser
löscht Feuer, Feuer
bringt Metall zum Schmelzen, Metall
(Axt) fällt Baum (Holz), Wurzeln (Holz)
durchdringen die Erde, ein Damm aus Erde bändigt
das Wasser.
Natürlich werden Sie fragen:
was hat das mit Medizin zu tun?
Die Antwort ist wieder historisch begründet. Ähnlich
wie die Begriffe Yin und Yang hat man auch das System der 5 Wandlungsphasen
auf andere Phänomene übertragen. So wurden den einzelnen
Elementen jeweils Jahreszeiten, Himmelsrichtungen, Klimaeinflüsse,
aber auch Geschmäcker, Organfunktionen und Emotionen zugeordnet.
Bei der Chinesischen Ernährungslehre und Akupunktur wird
dies später noch wichtig werden.
Wie erklärten
sich nun die alten Chinesen die Entstehung von Krankheiten?
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